Gergely Berzeviczy
Das Hinrichtungsschwert, womit Martinovics enthauptet wurde
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Ökonom, Politiker, Superintendent der Lutherischen Diözese an der Theiß.
Geboren 15. Juni 1763 in Nagylomnic, als 20jähriger erwarb er sein Anwaltsdiplom im Lutherischen Lyzeum von Késmárk. Um sich weiter zu bilden, studierte er Staatswissenschaften an der Universität Göttingen zwischen 1784-87. Machte eine Studienreise nach England, Belgien und Frankreich. Wurde Referendar am Statthalterrat. Er nahm an der Pester Lutherischen Synode, bzw. Diet teil. Schließ sich den bürgerlichen Reformern an. Nach der blutigen Unterdrückung der Jakobinerbewegung, dankte er von seiner Stelle in 1795 ab, so wurde er strafgerechtlich nicht verfolgt. Er zog sich zu seinem Landsgut in Kakaslomnic zurück, wo er sein Gut leitete, sich mit den Angelegenheiten der Kirche befaßte und ökonomische Studien schrieb.
In seinen deutschsprachigen Werken, die er zusammen mit Sámuel Thessedik geschrieben hatte, analysierte er die Lage des ungarischen Bauernvolkes. Er war Anhänger der bürgerlichen Umgestaltung, betrieb die Bauernbefreiung und wollte die ökonomische und politische Unabhängigkeit von Ungarn erreichen. Seine wissenschaftliche Tätigkeit war von der Wissenschaftlichen Gesellschaft von Göttingen hoch geschätzt, und er wurde unter ihre Mitglieder gewählt. Zusammen mit dem Lutherischen Pastor, András Fabriczy (1751-1830), verfertigte er die Kirchenordnung der Diözese an der Theiß. Seine Arbeit die er im Interesse seiner Kirche leistete, war von großer Bedeutung. Er wollte erreichen, daß die Behörden die seit Jahrhunderten ausgeübte Verfolgung der Protestanten einstellen. Nur nach seinem Tod erschien sein Werk: ?Nachrichten über den jetztigen Zustand der Evangelischen in Ungarn? in Leipzig, in welchem er die sich entfaltete Situation analysierte. Er starb am 23. Februar 1822.
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